Audiotechnik allgemein: Brumm- und Störgeräusche

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Musiker wollen in erster Linie musizieren. Schalter gedrückt, Gitarrenkabel eingeklinkt und - dann brummt es gewaltig. Es ist auch nicht ganz einfach darzustellen, wie es zu diesem Brummen kommt, das meistens durch so genannte Masseschleifen verursacht wird. Für Musiker und Roadies ist es wichtig, wenigstens annähernd zu wissen, wie es zu diesen hinderlichen Begleiterscheinung kommt, und was man dagegen tun kann.

Überall in der zivilisierten Welt lauern auf unser reines, unschuldiges Tonsignal gefährliche Störenfriede. Brummende Motoren, Transformatoren, Handys, elektrische Zahnbürsten - kurzum ein ganzes Heer von möglichen Störungen. Auf jedes Kabel wirken heutzutage allerlei Störungen von außen ein. Diese können durch die Ätherwellen kommen in Form von hochfrequenten Radiosignalen, aber auch durch das ganz normale Stromnetz des Hauses, etwa wenn man irgendwo Leuchtröhren oder Dimmer betreibt, oder durch den Netztrafo eines Verstärkers. Bei PA-Anlagen lassen sich z. T. sehr lange Leitungsverbindungen zwischen Bühne und Mischpult nicht verhindern. Störeinstreuungen, beispielsweise von Beleuchtungskörpern, können von diesen Leitungen aufgenommen werden und machen sich in der Anlage als »Brummen«, »Surren« oder »Knistern« bemerkbar. Eine wesentliche Ursache für die vielen Probleme liegt auch in der Versorgung der zur Musikanlage gehörenden Komponenten mit der erforderlichen Netzspannung. Alle aktiven Komponenten vom Effektgerät bis hin zum Instrumentalverstärker benötigen 230 V Betriebsspannung. Wer sich ein Netzkabel einmal angeschaut haben, der weiß, dass es drei Adern hat: Phase = führt die Spannung, Null = ist die Erdung im Kraftwerk, Schutzleiter (PE) = ist im Haus geerdet (Fundamenterder).

Bei den meisten Geräten sind die leitfähigen Teile und Oberflächen sowie der Masseanschluss der Leitung intern direkt mit dem PE-Kontakt und damit mit dem Schutzleiter der Steckdose verbunden. Der Schutzleiter hat die Aufgabe zu schützen, also den Strom abfließen zu lassen, wenn in einem Gerät ein Defekt auftritt und die Phase auf das Gehäuse gelangt. Normalerweise sollte dann eine Sicherung ansprechen.

Das Thema der erforderlichen Netzversorgung berührt leider auch einige gesetzliche Bestimmungen, die wenngleich man doch nur Musik machen möchte, eben nicht von irgendwelchen Beamten willkürlich festgelegt wurden um uns das Leben zu erschweren. Im Gegenteil, es geht im wahrsten Sinn um Leib und Leben!

Die in Deutschland übliche Netzspannung von 230 V; 50 Hz ist, wenn man damit in Berührung kommt, lebensgefährlich. Noch gefährlicher ist der Betrieb von Veranstaltungsanlagen, insbesondere Lichtanlagen die direkt mit dem so genannten Drehstrom (400 V) gespeist werden.

Jeder der Musik macht, möchte sein Können auf öffentlichen Veranstaltungen vortragen. Hierfür braucht es zumeist technisches Equipment. Und hier liegt der Hund begraben. Selbst der Auftritt im Gemeindehaus vor nur 100 - 150 Leuten ist eine öffentliche Veranstaltung.

Hier gelten wieder ein paar Vorschriften und Bestimmungen die nichts weiter im Sinn haben als das geschätzte Publikum und die Akteure auf der Bühne vor Unfällen zu beschützen. Das meiste ist Angelegenheit des Veranstalters, er muss die Fluchtwege offen halten, den Bühnenbau sicher gestalten und die Schnittstellen der Technik zur Verfügung stellen. Und damit sind wir wieder bei der Spannungsversorgung.